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ISO 1857: Maschinen werden klüger – denken können sie aber noch nicht

Das Thema Maschinelle Übersetzung ist in der Übersetzungsbranche in aller Munde. Auf Konferenzen, Weiterbildungen, im Netzwerk unter Kollegen werden die Risiken und Chancen heiß diskutiert. Wir sind der Meinung, dass sich durch den Zusammenschluss Mensch und Maschine neue Vorteile und Möglichkeiten ergeben.

Versetzen wir uns rund 20 Jahre zurück. Damals gab es auch schon einen Hype um die ersten Online- Übersetzungsprogramme. Vielleicht haben auch Sie, in der Hoffnung einen Text schnell übersetzt zu bekommen, ein solches Programm konsultiert. Nur leider mit dem Ergebnis, dass Sie nachher auch nicht schlauer waren als vorher. Dafür war der Fun-Faktor erheblich.

Obwohl im Web noch zahlreiche erheiternde Beispiele für „Translation fails“ zu finden sind, sind die Maschinen – gefüttert mit den richtigen Texten und dank der künstlichen Intelligenz (NMT) – heutzutage sehr viel weiter. Sie liefern akzeptable bis verblüffend gute Übersetzungsvorschläge. Schaut man genauer hin, fallen in punkto Terminologie, Genauigkeit und Wiedergabe subtiler Sprachnuancen doch Mängel auf, die eine Nachbearbeitung notwendig machen.

Die Übersetzungsbranche hat auf diese Entwicklung reagiert und mit der ISO 18587 eine Norm zum Posteditieren maschinell erstellter Übersetzungen erstellt. text-it war die erste Übersetzungsagentur in Österreich, die sich nach dieser Norm zertifizieren konnte. Seitdem forcieren wir den internen Erfahrungsaufbau für den Mehrwert unserer Kunden.

Welche Vorteile haben Sie von maschinellen Übersetzungen, und welche Rolle spielt dabei die Norm?

Zeitersparnis …: Es stimmt, eine maschinelle Übersetzung generiert sich beinahe auf Knopfdruck. Was eigentlich Zeit in Anspruch nimmt, ist die Korrektur durch einen qualifizierten Post Editor. Dennoch können Sie damit rechnen, dass ein MÜ-Auftrag im Vergleich zur Humanübersetzung in der Hälfte der Zeit abgewickelt werden kann. Das kann beispielsweise bei Ausschreibungen zum entscheidenden Wettbewerbsvorsprung beitragen.

… aber bei gleicher Qualität: Eine Zertifizierung nach ISO 18587 bedeutet, dass wir gemäß den gültigen Qualitätsstandards arbeiten. Und diese besagen deutlich, dass a) der Mensch unersetzlich bleibt und b) eine voll-posteditierte Übersetzung (FPE) der Qualität einer Humanübersetzung entsprechen muss. Transparenz ist eine weitere Normvorgabe. Bei geeigneten Texten weisen wir auf die Möglichkeit der MÜ hin – die letzte Entscheidung liegt bei Ihnen. Denn Zertifikate verpflichten.

… und etwas günstiger: Die großen Einsparungen, die Ihnen vielleicht vorschweben, müssen wir ein wenig relativieren. Denn für den Projektmanager und den Post Editor bleibt noch einiges zu tun. Wir müssen besonderes Augenmerk auf Workflows, Terminologie und Qualitätsschleifen legen. Auch die grundlegenden Aufgaben im Projektmanagement – wie Analyse, Kommunikation, QA-Kontrolle, TM-Pflege, Admin – bleiben bestehen. Die Kostenvorteile aus der Vorübersetzung durch die Maschine geben wir natürlich an Sie weiter.

Wir beraten Sie gerne in allen Belangen, die Maschinelle Übersetzung betreffen:

  • Welche Faktoren sprechen für MÜ (Zielgruppe, Textfunktion, Zeitfaktor)
  • Welche Texte eignen sich und wie können Sie Ihre Texte für MÜ aufbereiten
  • Wie bauen Sie Ihre Terminologie auf
  • Wie profitieren Sie vom Zusammenspiel MÜ und TM

Reden Sie uns an, und profitieren Sie von unserer Kompetenz!

Abkürzungsverzeichnis Maschinelle Übersetzung:

Abkürzung

Beschreibung

Maschinelle Übersetzung

MT

Machine Translation

NMT

Neuronal Machine Translation

TM

Translation Memory

FPE

Full Post Editing

LPE

Light Post Editing

ISO 18587: Übersetzungsdienstleistungen - Posteditieren maschinell erstellter Übersetzungen

Buchempfehlung:
Baur, Wolfram/Mayer Felix (Hrsg./Eds.): Übersetzen und Dolmetschen 4.0: Neue Wege im Digitalen Zeitalter, Berlin: BDÜ Weiterbildungs- und Fachverlagsgesellschaft mbH 2019.

Stand: 2021